Am 9. März 2006 trafen sich erstmals Barbara und Elisabeth Schürer mit Adrian Knüsel, Leiter des Kurszentrums Ballenberg, um mit ihm ihre Absicht einer Stiftungsgründung mit dem Namen „Fondation Jumelles“ zu diskutieren.
Gleichzeitig kam die Idee auf – parallel zur Stiftungsgründung – einen neuen Preis „Prix Jumelles“ eigens für das Schweizer Handwerk zu schaffen und im Kurszentrum Ballenberg anlässlich seines 10-jährigen Bestehens im Spätherbst 2006 zum ersten Mal zu vergeben.
Damit waren die Ziele für das Berichtsjahr und der Grundstein einer engen Zusammenarbeit mit dem Kurszentrum Ballenberg gesetzt.
1. Fondation Jumelles
Die Stiftungsurkunde konnte am 21. Oktober 2006 von den beiden Stiftungsgründerinnen, die zugleich Einsitz in den Stiftungsrat nehmen und das Co-Präsidium bilden, unterzeichnet werden.
Dies geschah im Beisein der drei ernannten Stiftungsratsmitglieder
- Matthias Haupt, Verleger
- Adrian Knüsel, Leiter Kurszentrum Ballenberg
- Ortrud Nicoloff, Präsidentin des Form Forums Schweiz
Wir danken ihnen an dieser Stelle von ganzem Herzen für ihre spontane Zusage, dem Stiftungszweck nachzuleben, indem sie zusammen mit uns entsprechende Projekte und Programme definieren und umsetzen wollen.
2. Prix Jumelles
Unser erstes konkretes Projekt galt der Lancierung des Prix Jumelles. Wir stellten die Preissumme von zwei Mal CHF 10’000.- zur Verfügung und zwar einerseits
- für das gute Handwerk, „L’intelligence de la main“ und andererseits
- für die gute Vermittlung, „Le transfert du savoir-faire“.
Die Preisausschreibung stiess auf ein beachtliches Interesse. Insgesamt wurden 52 Dossiers eingesandt, die das ganze Spektrum dessen abdecken, was heute im Schweizer Handwerk möglich ist.
Die Fachjury, bestehend aus Ortrud Nicoloff, Matthias Haupt und Adrian Knüsel, hatte vorerst eine Auswahl zu treffen und nominierten 14 HandwerkerInnen, die ihre Arbeiten in einer eindrücklichen Ausstellung im Kurszentrum Ballenberg den Besuchern zeigen durften. Diese fand während der Tage der offenen Tür zum 10-jährigen Bestehen des Kurszentrums am 21./22.Oktober 2006 statt.
Am selben Ort – wo traditionelle Handwerkstechniken und qualitativ hochstehende zeitgenössische Gestaltung sowie professionelle Weiterbildung im Handwerk tagtäglich gepflegt werden – konnten die Stifterinnen zusammen mit der Fachjury die Preisverleihung am 21. Oktober 2006 vornehmen.
In der Kategorie „L’intelligence de la main“ wurden nominiert:
- Marlis Candidas, Strick
- Erika Fankhauser, Keramik
- Marianne Kohler, Glas
- Fiona Losinger, Sattlerei
- Patricia Müller, Flachs
- Cornelia Trösch, Keramik
- Barbara Wälchli, Weberei
- Ramon Zangger, Schreinerei
- Fabia Zindel, Matrix, Textildesign, Siebdruck
- Peter Birsfelder + Hugo Zumbühl, Teppiche
Der Prix Jumelles 2006 ging an Peter Birsfelder + Hugo Zumbühl.
In der Kategorie „Le transfert du savoir-faire“ wurden nominiert:
- Caroline Felber, Lehratelier Modisterei
- Hans Rudolf Hösli, Leiter Geigenbauschule
- Franz Kälin, Schuhmachermeister und Kursleiter
- Georges Wyss, Silberschmied
Der Prix Jumelles 2006 ging an Franz Kälin.
Weitere Informationen zu den Preisträgern finden Sie hier.
In der Hauszeitung „Handwerk“ 3/06 des Kurszentrums Ballenberg
sowie in der Zeitschrift „form.forum.ch“ 4/06 wurde in verdankenswerter Weise über die Vergabe des ersten Prix Jumelles berichtet. Die Absicht besteht, den Preis alle zwei Jahre auszurichten.